Kompressor oder nicht Kompressor

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Achim
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Kompressor oder nicht Kompressor

Beitrag von Achim » 27.10.2005, 16:55

Erst einmal ein großes Lob an Euch aus dem Midiland - Team für das gelungene Forum.
Ich habe auch eine Frage die ich mir selber nicht beantworten konnte. Sollte im Livebetrieb mit oder ohne Kompressor für die Stimme gearbeitet werden ?? Nur mit den Einstellunge aus diesen vielen Bedienungsanleitungen komme ich nicht zurecht. Ist denn hier auch die Aussage weniger ist mehr zutreffend.

tüs

Achim :roll:

Eddy
Beiträge: 1
Registriert: 27.10.2005, 16:48

Beitrag von Eddy » 27.10.2005, 16:57

Compressor oder keine Compressor für Gesang.

Compressors haben die angenehme Eigenschaft niedrige Pegel extra zu verstärken und zu hohe Pegel weiniger zu verstärken.
Das hat als Nachteil dass das Feedbackverhalten (Pfeifen) sich verschlechtert. Steht Ihr Gesangsmikrofon schon fast am „Pfeifen“, würde es mit einem richtig eingestellten Compressor garantiert schief gehen!

Ohne Compressor muss, bei großem Gesangspegelunterschied, der Sänger den Abstand zum Mikro variieren (Mikrofontechnik), oder sollte jemand am Mischpult den Gain-Regler im richtigen Moment anpassen? Das Letzte kann ein Alleinunterhalter sich natürlich abschminken, abgesehen davon dass die Gain-Regler bei einem Low-Budged-Mixer dafür nicht geeignet sind.

Wenn ein Sänger sich vom Mikro ein weinig entfernt, ändert sich aber der Klang (weniger Bässe).
Wenn man für leise Passagen zu nah an das Mikro geht, klinkt der Sound noch "Bassiger".
Diese Klangverfälschung ist bei Kondensatormikrofonen weiniger als bei Dynamischen, jedoch ist das Feedback verhalten bei Kondensatormikrofonen noch ungünstiger!

Der Einsatz von ein Kompressor kann aber völlig richtig sein:

1. Wenn kein Feedback Gefahr droht.

2. Wenn der Sänger abwechselt sehr laut, normal, und leise singt.
(Singt der Sänger den ganzen Abend in einem Pegel, ist der Einsatz eines Kompressor fragwürdig.)

Die Einstellung vor dem Compressor darf nicht so extrem sein, dass der Sänger keine Mikrofontechnik mehr braucht. Er kommt aber mit weniger Abstandunterschiede aus. Auch wenn er sich verschätzt im Abstand ist die Auswirkung nicht so störend wie ohne Compressor.

Hier ein paar Vorschläge zur Einstellung:

Den Compressor an der "Insert" Buchse anschließen, vom Gesangskanal mit einem "Insert-Kabel" (an eine Seite Stereoklinke, an der andere Seite 2 x Monoklinke)
Kompression: Verhältnis 1:4 maximal 1:6!
Attack: So schnell wie möglich
Release: 100 mill/sec (mehr "Fast" als "Slow").
Treshold (oder leider manchmal nur Input): So einstellen dass beim normalen Pegel die Gain Reduktion höchstens 2 bis 3 dB ist.
Output: Als letztes einstellen, und zwar so, dass das Pegel beim normal Gesangsniveau gleich ist, wie der Pegel ohne Compressor
(Bypass Knopf hin- und her schalten, oder der Stereoklinke aus der Insertbuchse ziehen)

Hat der Compressor ein Auto Funktion, sollte man diese ruhig nutzen.

Hat der Compressor eine "Soft Knee" Funktion( oder „Overeasy“), ausprobieren! (Ich mag beim Gesang "Hard Knee")

Teuer oder Billig?

Kostengünstige Compressors haben als Nachteil, dass es ein weinig verzerrt; die "Essen" sind was aggressiver. Hat man ein "Englisches - S", also nicht wie das deutsche "Scharf - S" in der Aussprache, kann es unter umständen sogar angenehmer sein.
Der Alesis 3630 ist so einer und kostet unweit mehr als € 100,-
Im allgemeinen kann man sagen, je teuerer desto weiniger Verfärbung.
Am weinigsten Verfärbung haben die Compressoren mit Opto-Regelung.

Gruß Eddy

Martin

Beitrag von Martin » 09.12.2005, 07:25

Ich habe eine gute Erfahrung mit dem Ultradyn von Behringer gemacht, obwohl ich Behringer eigentlich nicht mag. Der Ultradyn ist ein 6 Kanalkompressor. Nachteil: Der Soundcheck dauert länger da der ultradyn an jede Räumlichkeit angepasst werden muss...
Generell muss ich sagen arbeite ich ganz gerne mit einem Kompressor, wenn er nicht zu hart klingt, gerade wenn man leise Tischmusik zu beginn spielen muss, klingt er Sound einfach besser und voller

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